Sie kennen das Thema Barrierefreiheit wahrscheinlich aus dem Kontext von Gebäuden und öffentlichen Plätzen. Aber haben Sie auch schon mal von digitaler Barrierefreiheit gehört? Dabei geht es darum, Menschen mit einer Behinderung den Zugang zu digitalen Orten zu erleichtern.
Warum ist digitale Barrierefreiheit so wichtig?
Mehr Barrierefreiheit für die eigene Website oder Webanwendung bietet viele wichtige Vorteile für Unternehmen – denn wer die Website aufgrund von Barrieren nicht oder nur mühsam nutzen kann, der tätigt auch keine Anfragen oder Käufe.
Außerdem geht es um Chancengleichheit und Gleichberechtigung – dass Menschen mit Behinderungen gleichermaßen von den Vorteilen und Chancen der digitalen Welt profitieren können. Wer z.B. die Unternehmens- oder Lernsoftware wegen mangelnder Barrierefreiheit nicht nutzen kann, der hat Benachteiligungen im Arbeitsleben oder bei der Aus- und Weiterbildung. Hier ist die soziale Verantwortung von Website-Betreibern und IT-Unternehmen gefragt.
Wann gilt eine Website als barrierefrei?
Für digitale Barrierefreiheit gibt es klar definierte Kriterien. Die Einhaltung dieser Kriterien ist für öffentliche Einrichtungen verpflichtend, für private Unternehmen momentan nicht. In Deutschland sind die Richtlinien in der Barrierefreie Informationstechnologieverordnung (BITV) zusammengefasst. International sind die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) – übersetzt „Richtlinien für barrierefreie Web-Inhalte“ eine gute Richtschnur. Diese werden vom WordWideWeb Konsortium (W3C) herausgegeben.
Welche Behinderungen erschweren den Zugang zu digitalen Inhalten?
Um Ihnen einen ersten Überblick zu geben, haben wir hier die jeweiligen Beeinträchtigungen und deren Einfluss auf die Nutzung digitaler Dienste zusammengefasst.
Behinderung | Einfluss auf Nutzung digitaler Dienste |
Sehbehinderung | Je nach Augenerkrankung können verschiedene Probleme mit zu kleiner Schriftgröße, zu geringem Kontrast oder blendenden Farben erlebt werden |
Farbenblindheit | Bedeutung von farblichen Kennzeichnungen können nicht oder schwer erkannt werden |
Blindheit | Keine Mausnutzung, Bildschirminhalt muss von einer Software vorgelesen werden, Grafische Elemente ohne Beschreibung oder Videos ohne gesprochene Inhalte nicht nutzbar |
Bewegungseinschränkung | Keine oder eingeschränkte Mausnutzung, Eingaben dauern länger |
Kognitive Einschränkung | Verstehen komplexer Texte und Orientierung auf unübersichtlichen Benutzeroberflächen erschwert oder nicht möglich |
Leseschwäche | Lesen von Meldungen dauert länger und wird von bestimmten Schriftarten weiter erschwert. Zeitgesteuerte Elemente können meist nicht schnell genug zu Ende gelesen werden |
Hörbehinderung | Audio-Inhalte können nur erschwert oder nicht genutzt werden. Signal- und Fehlertöne von Software werden nicht oder kaum wahrgenommen |
Epilepsie | Flackernde oder blinkende Elemente können Anfälle auslösen oder begünstigen |
Haben Sie mehr Fragen?
Gerne stehen wir Ihnen für eine persönliche Beratung zur Verfügung und unterstützen Sie bei der barrierefreien Umsetzung Ihrer digitalen Projekte. Werfen Sie einen Blick auf unsere Leistungen oder treten gleich mit uns in Kontakt.